Konzeption der Kinderkrippe Windorf
Seit Oktober 2013 haben wir eine Kinderkrippe mit 15 Plätzen für Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren. Die neue Kinderkrippe wurde an den bestehenden Kindergarten angebaut und die freundliche, bunt gestaltete Holzfassade unterstreicht den Namen für unsere Kinderkrippe „Villa Kunterbunt.
Die Räumlichkeiten unserer Kinderkrippe bestehen aus dem Eingangsbereich mit Elternaufenthaltsbereich, Garderobe für die Kleinen und einem behindertengerechten WC, dem großen Gruppenraum mit genügend Platz zum gemeinsamen Spielen, Erleben und Erfahren, weiterhin ein Schlaf- und Ruhezimmer sowie ein Sanitärraum mit Kindertoiletten und großem Wickel- und Pflegebereich.
Das Außengelände umfasst einen großen Sandkasten und einen bespielbaren kleinen Wiesenstreifen.
Der große Gruppenraum ist ausgestattet mit einem fest eingebauten Spielhaus zum Klettern, Verstecken und Spielen, sowie kindgerechtem Mobiliar und entwicklungsfördernden Spielmaterial aller Art.
Außerdem verfügt die Kinderkrippe über eine integrierte kleine Küche, um kleine Mahlzeiten für unsere Kleinen zubereiten zu können.
Schwerpunkte unserer Arbeit im Kleinkindbereich
1. Eingewöhnung
Die individuelle Gestaltung der Eingewöhnung ist von entscheidender Bedeutung. Die kindgerechte Eingewöhnungsphase sollten die Eltern 3 – 4 Wochen mit dem Betreuungspersonal zusammen gestalten, um auf die persönlichen Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Kinder und der Eltern eingehen zu können.
Die Eltern werden in die Entscheidungsprozesse über die Dauer und Gestaltung der Eingewöhnung immer mit einbezogen. So kann das Kind behutsam in die neue Situation hineinwachsen und sich langsam mit den vielseitigen Eindrücken auseinandersetzen. Die Gefühle von Schmerz und Trauer bei der Trennung von den Eltern werden ernst genommen und können durch die sanfte Ablösung bewältigt werden.
2. Unser Tagesablauf
Wir wollen mit den Kindern einen wiederkehrenden Tagesablauf gestalten, da Wiederholungen und feste Rituale Sicherheit und das Selbstvertrauen der Kinder stärken. Feste Einheiten geben Halt und Orientierung und erleichtern so auch den Übertritt in den Kindergarten.
• Ankommen
Am Morgen wird jedes Kind mit seinen Eltern in Empfang genommen, begrüßt und wir begleiten Eltern und Kinder individuell beim Trennungsprozess.
• Der Morgenkreis
Wenn alle Kinder da sind, wollen wir uns gemeinsam begrüßen. In einem kurzen Morgenkreis singen wir altersentsprechende Lieder, spielen Finger-, Bewegungs- und Kreisspiele.
• Spielen, Erfahren und Lernen
Die wichtigste Tätigkeit für die Kleinkinder ist das Spielen. Das Spielen hat für die Entwicklung eine sehr große Bedeutung und deckt Erfahrungen für den Erwerb von Basiskompetenzen ab.
Zu Basiskompetenzen gehören z.B. die Selbstwahrnehmung, Selbsteinschätzung, Motivation, kognitive Kompetenzen und soziale Kompetenzen wie (Konzentration usw.) Darum brauchen Kinder geeignetes Spielmaterial, unterschiedliche Spielpartner und Bewegungsmöglichkeiten.
Wir wollen, dass die Kinder sich selbst und die „Welt" entdecken können und wichtige Erfahrungen in allen Bereichen machen können.
Kinder sind neugierig. Sie wollen entdecken und ausprobieren. Neben pädagogischen durchdachten Spielmaterialien wollen wir ganz bewusst mit vielen Alltagsgegenständen und „interessanten" Materialien den Kindern die Möglichkeit bieten, vieles auszuprobieren und zu er"fassen". Das Erleben und Erkunden mit allen Sinnen ist für die kognitive Entwicklung von entscheidender Wichtigkeit.
Um den Kontakt zum Kindergarten zu fördern, wollen wir immer wieder einige Kindergartenkinder während des Tages in unsere Kinderkrippe einladen. Auch die Krippenkinder dürfen immer wieder in den Kindergarten kommen. Besonders die Geschwisterkinder sollen sich immer wieder besuchen. So entsteht Vertrautheit unter allen Kindern und auch dem jeweiligen Personal.
• Essen und Trinken
Wir nutzen den großen Brotzeittisch im Gruppenraum. Wir wollen durch das Prinzip der „gleitenden Brotzeit" das individuelle Essbedürfnis eines jeden Kindes unterstützen.
Für uns ist eine gesunde Brotzeit und altersgerechte Ernährung wichtig. Eine ausgewogene Brotzeit wie Obst, Rohkost, Milchprodukte, Brei und Brot. Tee und Wasser werden von der Einrichtung angeboten. Wenn Kinder noch eigenen Getränke und Flaschen haben, könne sie dies jedoch jederzeit mitbringen.
• Schlafen und Ruhen
Wir werden möglichst auf individuelle Schlafenszeiten und Schlafensrituale der Kinder eingehen. Wir ziehen uns in die ruhige Umgebung (Schlafraum) zurück, um die vielen Sinneseindrücke zur Ruhe kommen zu lassen. Zum Schlafen stehen kleine Matratzen, Schlafkörbchen und Kinderbetten zur Verfügung.
• Pflege und Intimsphäre
In unserem Sanitärbereich befindet sich ein großer Wickelbereich mit integrierter Badewanne. Wir wollen die Wickelsituation für jedes Kind angenehm und in ruhiger, sanfter Vorgehensweise gestalten.
Da wir wissen, dass in solch einer intimen Situation viel Vertrautheit da sein muss, nehmen wir uns für jedes Kind viel Zeit. Mit kleinen Kitzelspielen, Fingerspielen und mit Kommunikation gestalten wir die Wickelzeit.
Die älteren Kinder werden von uns langsam mit den kleinen Kindertoiletten vertraut gemacht. Wir unterstützen das Sauberwerden in Absprache mit den Eltern im Hinblick auf die momentane Situation zu Hause, was das Sauberwerden angeht.
• Elternarbeit
Für die Eltern ist der Schritt, ihr Kind in eine Krippe zu geben, oft verbunden mit vielen Ängsten und Unsicherheiten. Deshalb ist die sanfte und langsame Eingewöhnung sehr wichtig.
Bildung und Erziehung werden als gemeinsame Aufgabe von allen Personen verstanden, die das Kind in seiner Bildung und Entwicklung begleiten. Das Wohlergehen des Kindes steht immer im Mittelpunkt, auch im Dialog zwischen den Eltern und den pädagogischen Fachkräften. So kann eine Erziehungspartnerschaft entstehen, man kann sich füreinander öffnen und sich mit Vertrauen, Wertschätzung, Transparenz und offenem Dialog begegnen.
Über eine geeignete Beobachtungen und Dokumentationen von Tagesgeschehnissen und durch regelmäßige, kurze Gespräche wollen wir die Eltern von Anfang an mit einbinden. So haben die Eltern Gelegenheit, den pädagogischen Alltag in der Einrichtung mit zu erleben und mit zu gestalten.
• Dokumentation
Beobachtung und Dokumentation von Lern- und Entwicklungsprozessen können auf vielerlei Art geschehen. Dabei ist bei unseren Krippenkindern die Beobachtung des kindlichen Spiels ein besonders geeigneter Zugangsweg, um herauszufinden, welche Kompetenzen sie schon haben, was sie interessiert, welche Fragen sie haben usw. Auch die nicht sprachlichen Äußerungen sind stark zu beachten.
Alle Entwicklungsschritte und Tagesbeobachtungen werden von uns dokumentiert und dienen als Basis für den Dialog mit den Eltern. Ebenso werden fachliche Beobachtungsbögen (Beller) bei jedem Kind durchgeführt.