„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben!“
Die Eltern kennen ihr Kind am besten. Deshalb ist es uns wichtig, mit ihnen als „Experten des Kindes“ gemeinsam zu entscheiden, wie die Eingewöhnung ablaufen wird. Wir, als Fachleute, werden unsere Meinung und Einschätzung sowie unser Wissen mitteilen, um dann mit den Eltern zur besten Lösung für das Kind zu kommen.
Jedes Kind ist individuell und somit auch der Verlauf der Eingewöhnung. Die Reaktion des Kindes entscheidet über die Dauer der Eingewöhnungszeit.
Feste Abläufe oder „Modelle“ passen nicht für Jeden, starre Abläufe bauen unnötig Druck auf und wirken sich gegenteilig auf ein positives Ergebnis aus.
Wenn das Kind unter drei Jahre alt ist, kann die Eingewöhnung bis zu 6 Wochen dauern. Die Erfahrung zeigt jedoch dass die durchschnittliche Dauer 2 - 4 Wochen beträgt. Die Mitwirkung der jeweiligen Bezugsperson ist dabei ein wesentlicher Bestandteil. Die Kinder bekommen genügend Zeit, sich unter deren Schutz mit der Einrichtung vertraut zu machen und eine Beziehung zum pädagogischen Personal aufzubauen. In der Regel bleibt die begleitende Bezugsperson solange beim Kind, bis dieses von sich aus auf andere zugeht und sich selbstbestimmt entfernt um die neue Umgebung zu erkunden.
Die Erzieherin bietet dem Kind Kontakte an, wobei das Kind entscheidet, wie viel Nähe bzw. Distanz es möchte. Sobald das Kind mit der Erzieherin in Interaktion tritt, sich dabei wohl fühlt, interessiert ist und auch ohne Eltern sicher scheint, können diese sich distanzieren. Distanz kann bedeuten: im selben Raum, jedoch passiv im Hintergrund zu bleiben oder in andere Bereiche der Einrichtung zu wechseln, wie z.B. in die Elternecke. Sie bleiben jedoch in der Einrichtung und sind für das Kind bei Bedarf präsent. Verhält sich das Kind selbständig, fühlt sich wohl und zeigt sich von der Trennung wenig irritiert, werden die Zeiten die das Kind ohne Eltern in der Kita verbringt ausgedehnt. Genau vereinbarte Bring- und Abholzeiten, kleine Rituale im Alltag (z.B. Morgenkreis, Brotzeit…) und von zu Hause gewohnte "Übergangsprojekte" wie z.B. ein Kuscheltier, Schnuller oder Schmusetuch usw. sind sehr hilfreich. Wichtig ist auch, dass das Kind erlebt, dass sich zwischen seinen Eltern und den Pädagogen eine vertrauensvolle Beziehung entwickelt. Nur wenn die Eltern darauf vertrauen, dass es ihrem Kind in der Einrichtung gut geht, wird diese auch für das Kind einen sicheren Ort darstellen, an dem es sich gerne aufhält. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind ein erstes emotionales Band zur Erzieherin geknüpft hat und sie als sichere Basis akzeptiert. Dadurch ist gewährleistet, dass sich das Kind in einer emotionalen Stresssituation von der Erzieherin trösten und beruhigen lässt. Dies ist z.B. der Fall, wenn das Kind gegen den Weggang der Mutter protestiert, sich aber schnell von der Erzieherin trösten lässt. Nicht nur für die Kinder ist es ein Neubeginn, auch deren Eltern müssen sich „eingewöhnen“ und zurechtfinden. Um dies zu erleichtern bieten wir folgende Maßnahmen:
Am Schnuppertag werden die Eltern durch die Einrichtung geführt um die Räumlichkeiten kennenzulernen und sich zurechtzufinden. Bei diesem „Rundgang“ bekommen sie einen Einblick in die Lern- und Bildungsbereiche, die Dokumentation der pädagogischen Arbeit und den Tagesablauf. Die Eltern werden informiert über die für sie wichtigen Strukturen wenn sie das Kind bringen oder abholen (z.B. Garderobenplatz, Platz für die Kindergartentasche, Wochenrückblick, Elternecke ….) Die neuen Familien werden eingeladen zum Familienausflug und zum Sommerfest – Gelegenheiten zum Kennenlernen in entspannter Atmosphäre ….Bei der Eingewöhnung bleiben Eltern solange in der Einrichtung bis sie sich mit einem „guten Gefühl“ verabschieden können.
Zu Beginn des Kindergartenjahres findet ein „Kennenlern-Elternabend“ statt.
Ein Familienfoto wird mit denen der anderen „Neuzugänge“ an der Dokumentationswand angebracht, um sich so untereinander und den anderen Eltern und Kindern vorzustellen.